Atelier Oï betrachtet seine gemeinsamen Kreationen als Teil eines größeren Kontinuums. Daher legt es großen Wert auf die Pflege seines eigenen Material- und Projektarchivs, das es kontinuierlich konsultiert. Einzelne Werke werden nicht als isolierte Einheiten betrachtet, sondern als Glieder einer Kette. Die Fortführung eines Themas, auch über mehrere Disziplinen hinweg – was oft mit einer Veränderung des Maßstabs einhergeht – ist praktisch zu einem Markenzeichen dieses Büros geworden. Immer wieder hat diese Methode zu ebenso überraschenden wie beeindruckenden Synergien geführt. 

Wie im Atelier Oï aus einem alten Projekt ein neues entstehen kann, zeigen auch die Teppichentwürfe für Ruckstuhl. So geht beispielsweise der aus Leinenstreifen gewebte Teppich Dessus Dessus Dessous auf eine Textilinstallation mit dem Titel
„Plier – Entrelacer – Superposer” (Falten – Verweben – Überlagern) zurück, die Atelier Oï auf Einladung von Peter Ruckstuhl für den Designers’ Saturday 2008 in Langenthal geschaffen hat. Das Ausgangsmaterial für diese Arbeit, die für den Design Preis Schweiz 2009 nominiert wurde, waren die Leinenstreifen, die normalerweise für die Teppichkanten verwendet werden. Die Umwandlung von einer experimentellen Ausstellungsinstallation zu einem Produkt für Rucksuthl erforderte sowohl die Verfeinerung technischer Aspekte als auch eine Aufwertung des grafischen Designs.